Im September des Jahres 1923 wurde die Kaufmännische Fachschule in die Reihen der Berufsschulen eingegliedert, vom Staat übernommen und unterstand damit dem Ministerium für Volksbildung Weimar. Der Einfluss der Handelskammer auf die Schule ging dadurch verloren.

Ab April 1924 begann für die Schule eine neue Etappe. In der Pflichtabteilung, in der ab dieser Zeit auch Mädchen zu Kontoristinnen und Verkäuferinnen ausgebildet wurden, gab es "im Interesse einer besseren Auslese" die Einteilung in A- und B-Klassen. Schulleiter wurde Herr Halbig (1924 - 1945).

Nach dem Muster anderer Städte wurden an der Schule eine "Handelsmittelschule", später "Handelsaufbauschule" und eine "Höhere Handelsschule" eingerichtet, wodurch auch an dieser Schule das Bildungsprivileg in der Zeit der Weimarer Republik erkennbar wurde. Diese Einteilung blieb auch in der Zeit des Hitlerfaschismus bestehen. Wohlhabendere Eltern konnten Ihrem Kind den Besuch der Handelsmittelschule bzw. Höheren Handelsschule ermöglichen. Den Kindern des werktätigen Volkes blieb meist nur die Pflichtabteilung vorbehalten, vorausgesetzt, dass sie überhaupt eine Lehrstelle erhielten.


Vom Ende des 2. Weltkrieges im Mai 1945 bis Beginn des Jahres 1946 wurde die Handelsschule geschlossen.

 

Am 21. 01.1946 wurde die Schule als "Kaufmännische Berufsschule Altenburg" wieder eröffnet. Schulleiter wurde Herr Seidel (1946 - 1975).

506 Lehrlinge meldeten sich für folgende Fachklassen an:

  • Industrie einschließlich Banken, Verwaltung, Versicherung und Spedition 
  • Großhandel
  • Einzelhandel
  • Einzelhandel - Lebensmittel
  • Einzelhandel - Textil


Das monatlich pro Lehrling zu entrichtende Schulgeld betrug 4,00 RM. Für die 506 Lehrlinge standen in dieser Zeit nur 3 Lehrkräfte (einschließlich Direktor) zur Verfügung. Um die Schüler mit der neuen Ordnung und den neuen gesellschaftlichen Erscheinungen vertraut zu machen, wurde der Gegenwarts- oder Zeitkundeunterricht eingeführt.

 

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